Hier haben wir Ihnen einen Erfahrungsbericht einer Bewerberin zum Auswahlverfahren als Justizvollzugsbeamtin bzw. Justizvollzugsbeamter in einer JVA zur Verfügung gestellt. Dem Bericht können Sie Informationen zum Einstellungstest der Justiz aus Sicht eines Bewerbers entnehmen.
Guten Morgen,
Ich war ja die letzten Tage beim Eignungstest für Justizbeamtin in der JVA. Wir sind an dem Tag um 08:30 Uhr mit ca. 20 Bewerbern gestartet. Ich war am Anfang schon sehr nervös, vor allem als ich die anderen Teilnehmer gesehen habe.
Zum Ablauf am 1. Tag Justiz Einstellungstest:
Hier kamen ein Deutschtest dran, der aus einem Diktat und einem Aufsatz bestand.
Im weiteren schriftlichen Justiz Auswahlverfahren, dem IQ-Test, kamen ca. 180 Fragen dran, die in 9 Bereiche eingeteilt waren.
Darunter waren Matheaufgaben, Zahlenreihen, Wörter einsetzten, räumliches Denken (z. B. Faltvorlagen) und noch einige mehr. Dafür empfehle ich zu 100% das Buch "Testtraining 2000plus" von Hesse und Schrader. Gut, dass ich das im Vorfeld hier bestellt hatte. Hier bekommt man die Aufgaben auf einem Zettel, auf dem man die Aufgaben nach Zeitvorgaben ankreuzen muss.
Nach den Testungen hatten wir erst einmal Pause. Zum Glück! Die war auch wirklich nötig, da man sich hier doch mehr anstrengen muss, als man so denkt. Danach wurden wir dann wieder in den Testraum zurück gerufen und es wurden Namen von Bewerbern vorgelesen, die es nicht geschafft hatten. Hier wurde knallhart aussortiert. Das war auf jeden Fall kein schönes Gefühl. Ich war total erleichtert, dass ich nicht dazu gehörte.
Anschließend ging es dann am ersten Tag zum Justiz Sporttest.
In einer Sporthalle war ein Parcour aufgebaut, den man in 3:30 min. dreimal (3 Runden) durchlaufen musste.
Dabei mussten wir über Bänke springen, einen Mattenwagen schieben, dann weiter über einen Querkasten springen, Medizinbälle von Matte zur Matte tragen usw.. War sehr gut zu schaffen, aber man unterschätzt es sehr. Wenn man aber einmal damit angefangen hat, konzentriert man sich nur auf die Aufgabe, die vor einem liegt.
Danach ging es dann zum mündlichen Einstellungstest für Justizvollzugsbeamte. Hier mussten wir dann mit 5 Bewerbern eine Gruppendiskussion machen, wo ich dann einige gelernte Dinge anwenden konnte, die ich zuvor in einem Coaching gelernt hatte. Wie zum Beispiel der Moderator zu sein und die Diskussion zu starten. Was aber ohne die Vorbereitung bei mir nie so geklappt hätte. Denn die anderen waren ja auch gut vorbereitet. Das merkte man.
Aber auch hier wurden wieder einige Bewerber im Anschluss nach Hause geschickt.
2.Tag Justizvollzugsbeamter Einstellungstest:
Am 2. Testtag fanden dann insgesamt 2 Gespräche mit unterschiedlichen Psychologen statt. Dort wurden insbesondere Fragen zu meiner Person gestellt. Dabei wurde ausführlich mein persönlicher Lebenslauf durchgegangen. Danach wurden Fallbeispiele aufgesagt, bei denen ich sagen sollte, wie ich in der Situation handeln würde. Frei nach dem Motto „... was würden Sie in solch einer Situation machen...?“. Man wurde schon ganz schön ausgefragt und es war sehr anstrengend. Das hatte ich wirklich unterschätzt! Zumal man da ja spontan antworten musste. Gut, dass ich ein paar Fragen schon im Vorfeld im Vorbereitungskurs hatte. Der hat sich wirklich gelohnt. Es ist vor allem wichtig, das man so ist wie man ist und ehrlich antwortet. Wobei das im Nachhinein wirklich leicht ist, das zu sagen.
Dann hieß es erst mal lange warten. Wenn ich mich richtig erinnere waren das so ca. 3 Stunden, die wir auf die Testergebnisse warten mussten, wo dann auch noch mal die Hälfte gehen durfte. Zum Glück war ich dann eine der glücklichen, die für den Beruf als "geeignet" erscheint und es geschafft habe.
Ich hoffe, hier anderen Bewerbern, die in meiner Situation sind zu helfen. Und ganz ehrlich, wer sich nicht vorbereitet, hat da keine Chance!
Liebe Grüße. Svenja :)